Hüfte, Rücken, Core und Co.: das alles beeinflusst die Funktion deines Beckenbodens

Eine Frau übt halbbeinig Ananda Balasana auf einer Yogamatte im Garten

Darum geht's

Der Beckenboden funktioniert nicht isoliert. Andere Körperbereiche haben großen Einfluss auf die Funktion des Beckenbodens. Deshalb ist ein Ganzkörpertraining viel empfehlenswerter als ein isoliertes Beckenbodentraining!

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Einfach an jeder roten Ampel den Beckenboden kräftig hoch ziehen und fertig ist das Beckenbodentraining? Das würde ich dir aus verschiedenen Gründen nicht empfehlen. Einer der wichtigsten Gründe ist aber: isoliertes Beckenbodentraining hilft dir nicht weiter, wenn du den Rest deines Körpers nicht mit in den Blick nimmst.

Dein Beckenboden funktioniert nicht isoliert, sondern ist in deinen Körper eingebunden. Durch muskuläre und vor allem fasziale Verbindungen ist der Beckenboden sehr gut vernetzt. Das kann positiv sein, aber auch negativ. Zum Beispiel dann, wenn andere Bereiche deines Körpers kurzzeitig oder dauerhaft nicht so gut „funktionieren“. Hier ist eine kleine Auswahl der wichtigsten Faktoren, die Einfluss auf die Funktion deines Beckenbodens haben können:

Das alles beeinflusst die Funktion deines Beckenbodens

  • Mobilität der Hüften
  • Kraft der Hüftmuskulatur
  • Core-Muskulatur (Rektusdiastase oder andere Schwächen, aber auch Verspannung oder permanentes Baucheinziehen)
  • Kraft und Flexibilität in den Oberschenkeln
  • Kraft und Flexibilität in der Gesäßmuskulatur
  • Flexibilität der Beinrückseiten
  • Verspannungen im Kiefer
  • Haltung des Oberkörpers (Schultern, oberer Rücken)
  • „Hohlkreuz“ oder das Gegenteil: ein runder unterer Rücken mit eingezogenem Steißbein
  • Füße (Pronation, Supination, „Plattfuß“)

Flexibler Körper = flexibler Beckenboden

Ziel eines guten Beckenbodentrainings sollte immer ein flexibler Beckenboden sein, der sowohl kräftig anspannen, als auch flexibel nachgeben und entspannen kann. Nur so kann er all seine wichtigen Funktionen gut erfüllen. Sind andere Körperbereiche, die direkt oder indirekt mit dem Beckenboden verbunden sind, nun aber eher unflexibel bis verspannt oder muskulär zu schwach, schwächt das auch den Beckenboden in seiner Funktion. Wie soll er flexibel sein, wenn der restliche Körper es nicht ist?

Den Beckenboden in den gesamten Körper integrieren

Keine Sorge: um „flexibel“ zu werden, müssen wir uns nicht verbiegen lernen wie eine Yoga-Akrobatin. Im Beckenbodenyoga gehen wir es langsam an und erweitern unsere Grenzen sanft und stetig. Aber vermutlich wirst du erstaunt sein, welchen Unterschied schon kleine Übungen machen können – wenn sie den ganzen Körper in den Blick nehmen und nicht nur den Beckenboden!

Eine Frau übt halbbeinig Ananda Balasana auf einer Yogamatte im Garten
Unter anderem die Mobilität/Flexibilität der Hüfte hat einen großen Einfluss auf die Funktion des Beckenbodens. Hier zeige ich die Übung „Ananda Balasana“ („Glückliches Baby“) in der halbseitigen Variante. Die Hüfte wird hier wunderbar gedehnt und in der dynamischen Bewegung auch mobilisiert.

Ein toller Effekt eines solchen Trainings ist übrigens auch: du lernst, deinen Beckenboden in deine restliche Körperhaltung und -bewegung zu integrieren. Dadurch wirst du dir deiner eigenen Stärke und Stabilität wieder bewusst. In deinem Körper arbeitet alles zusammen – wie großartig! Denn das heißt auch: du kannst deinen Beckenboden super schützen und stützen, indem du z.B. benachbarte Bereiche wie Core-, Gesäß- oder Hüftmuskulatur kräftigst und mobilisierst.

Besonders wertvoll ist das bei bereits bestehenden Symptomen und Organsenkungen. Hier kann durch die Arbeit an anderen Muskelgruppen oft eine tolle Verbesserung erzielt werden – bis hin zur Symptomfreiheit!

Ich lade dich herzlich ein, selbst auszuprobieren, welchen Unterschied ein beckenbodenintegrierendes Ganzkörpertraining machen kann. Schau gerne direkt in meine aktuellen Kursangebote!

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