Zyklus und Beckenboden, was für ein interessantes Thema! Vor allem, weil ich bei meiner Recherche gemerkt habe, wie viele blinde Flecken ich selbst immer noch habe. Ich habe in den letzten Monaten gelernt, welchen großen Einfluss die Hormone auf den Beckenboden haben – und was ich tun kann, um alles ein bisschen erträglicher zu machen. Bevor die Themenreihe zu Ende ist, möchte ich einen weiteren blinden Fleck mit euch beleuchten, den sicher viele von uns immer noch haben: Beckenbodenfreundliche Periodenprodukte. Welche sind es? Und welche machen vielen Frauen eher Schwierigkeiten, insbesondere bei bestehenden Problemen wie Organsenkungen oder Verspannungen?
In meiner Jugend, als ich das erste Mal meine Menstruationsblutung bekommen habe, gab es genau zwei Optionen, das Blut aufzufangen: Binden oder Tampons. Und das blieb dann eine ganze schöne Weile so. Ich blute jetzt fast ein viertel Jahrhundert allmonatlich (Schwangerschaften ausgenommen) und zum Glück hat sich in diesen 25 Jahren etwas verändert: es gibt eine viel größere Auswahl an Periodenprodukten und Frauen können sich heute gezielt die Frage stellen: welches Produkt passt gut zu mir und schadet meinem Körper (und meinem Beckenboden) am wenigsten?
Ursprünglich wollte ich einen einzigen Text schreiben und darin einen kleinen Rundumschlag machen, um in aller Kürze alle Periodenprodukte vorzustellen, die ich selbst schon getestet habe. Dann habe ich aber eine Umfrage auf Instagram gemacht und so viele Antworten von euch bekommen, dass ich wohl mehrere Artikel daraus machen muss. 😀 Schließlich möchte ich eure Erfahrungen unbedingt einfließen lassen!
Periodenprodukte und Beckenbodengesundheit
Bevor wir starten, möchte ich kurz erklären, warum ich das Thema Periodenprodukte auch im Zusammenhang mit dem Thema Beckenbodengesundheit so wichtig finde:
Tatsächlich bemerken viele Frauen, dass bestimmte Periodenprodukte einen positiven – und andere leider einen negativen Effekt auf den Beckenboden haben können. Der Klassiker ist natürlich die erste Periode nach einer Schwangerschaft und ggf. Stillzeit, wenn frau oft merkt: Oh, mein gewohntes Periodenprodukt fühlt sich nicht mehr gut an.
Manche Frauen vertragen Tampons irgendwann nicht mehr, weil sie die Vaginalflora austrocknen. Bei anderen rutschen Tampons plötzlich wieder raus (zu den möglichen Gründen schreibe ich im spezifischen Tampon-Artikel mehr). Manche steigen dann glücklich auf Menstruationstassen um. Bei anderen verkrampft sich der Beckenboden wegen genau diesen Tassen, die nämlich ein Vakuum erzeugen, um gut zu halten. Frauen mit Organsenkungen haben noch mal andere Herausforderungen, auf die ich auch in meinen weiteren Texten eingehen werde.
Tabuthema Periode? Heute nicht mehr!
Du siehst also: das Thema ist spannend und vielseitig. Gleichzeitig ist es für viele immer noch ein Thema, über das man jetzt nicht zwingend mit jederfrau sprechen würde. Ich habe das Gefühl, dass jüngere Frauen deutlich offener werden. Aber ich selbst bin noch sehr mit dem Tabu Menstruation aufgewachsen. Es gab nichts peinlicheres als im Schulsekretariat nach einer Binde fragen zu müssen! Und vor Jungs haben wir schon gar nicht drüber geredet.
Diese Themenreihe ist also auch für alle Frauen aus meiner Generation und älter, die sich vielleicht immer noch nicht gewohnheitsmäßig mit ihren Freundinnen darüber austauschen, was sie so nutzen. Weil es einfach so schwierig ist, die eigene Sozialisierung zu überwinden. Gleichzeitig sind meine Texte natürlich auch einfach für alle, die mehr über beckenbodenfreundliche Periodenprodukte erfahren wollen. Oft nutzt man ja einfach jahre- oder jahrzehntelang ein Produkt mit dem man „ganz gut klar“ kommt – ohne zu ahnen, was es besseres geben könnte!
Also: ich freue mich aufs Schreiben dieser Artikelserie und hoffe, du kannst etwas mitnehmen! Über deine eigenen Erfahrungen freue ich mich besonders. Schreib gerne in die Kommentare!