6 Hinweise auf Beckenboden­verspan­nungen

Ansicht eines Beckenbodenmodells, um die Ursachen für Beckenbodenverspannungen zu erklären.

Darum geht's

Bevor du mit einem Beckenbodentrainings startest, ist es wichtig, dass du dich fragst: woher kommen eigentlich meine Symptome? Denn oft ist nicht ein zu schwacher Beckenboden „schuld“, sondern im Gegenteil ein zu verspannter!

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Über eine Sache bin ich heilfroh und das ist der Fakt, dass es immer mehr Aufklärung zum Thema Beckenbodenverspannung gibt. Mittlerweile finden viele Frauen zu mir, die von vornherein sagen: Beckenboden-Yoga interessiert mich, weil mein Beckenboden verspannt ist und ich ihn mit Yoga lösen will! Diese Frauen haben von ihrer Ärztin, Hebamme oder Physio schon den Hinweis bekommen: es könnte eine Verspannung vorliegen. 

Das ist ein super Fortschritt, denn früher hieß es v.a. bei Ärztinnen meist nur: „Ihr Beckenboden ist zu schwach. Trainieren Sie ihn in die Kraft“. Heute hat sich da viel zum Besseren geändert und medizinische Fachkräfte können gut unterscheiden. Jedoch hat nicht jede Frau eine gute Ärztin/Physio/Hebamme und vielleicht stellst auch du dir die Frage: Ist mein Beckenboden vielleicht zu verspannt? Daher habe ich einige Hinweise für dich gesammelt, die darauf hinweisen können, dass dein Beckenboden auch, oder zunächst vielleicht sogar vor allem, Entspannung gebrauchen könnte.

Ist mein Beckenboden verspannt? Warum du das wissen solltest:

Zunächst ein Mini-Exkurs zu den Hintergründen: Beckenbodenverspannungen zu erkennen, ist so wichtig, weil du dann besser weißt, wie du trainieren solltest, um deine Symptome zu verbessern. Besonders wichtig zu wissen ist: ein verspannter Beckenboden kann quasi gar nicht noch weiter in die Kraft trainieren. Heißt: wenn dein Beckenboden ohnehin schon verspannt ist (in Fachsprache sagt man „einen zu hohen Tonus hat“) dann kann er nicht noch weiter anspannen. Kräftigendes Training verpufft dann entweder einfach – oder verspannt den Beckenboden im schlimmsten Fall noch weiter.

Ich sage gerne: dein Beckenboden soll kein Kraftprotz werden, sondern ein Flexibilitätsprotz! Beckenböden müssen schwingen, elastisch federn können, kräftig UND flexibel sein. Zu viel Spannung ist hier kontraproduktiv und kann, ebenso wie eine Beckenbodenschwäche, vielerlei Symptome verursachen. Daher finde ich es wichtig, sich vor jedem Einstieg in ein Beckenbodentraining die Frage zu stellen: welches Training brauche ich denn eigentlich? Viel Kraft oder zunächst vor allem Entspannungs-Elemente? 

6 Hinweise auf Beckenbodenverspannungen

Aber wie erkennst du das nun? Lass mich dir ein paar Hinweise geben! Wichtig vorab: alle Symptome, die ich gleich aufzählen werden, sind natürlich nur mögliche Hinweise auf eine Beckenbodenverspannung. Körper sind komplex und sämtliche Symptome können auch immer andere oder weitere Ursachen haben. Daher lies die folgenden Punkte bitte mit Vorsicht und kläre deine Symptome im Zweifel bei einer spezialisierten Ärztin oder Physiotherapeutin ab. 

1. Schmerzen

Schmerzen sind immer ein guter Hinweisgeber, dass eine Beckenbodenverspannung vorliegen könnte. Dazu gehören:

 

    • Schmerzen im Beckenboden (ähnlich wie Muskelkatergefühl oder ziehender Schmerz)

    • Schmerzen beim Sex

    • Schmerzen im Bereich des Beckens

    • Schmerzen in den Beinen (v.a. Beinrückseiten)

    • Schmerzen im Unterbauch

    • Starke Unterleibsschmerzen während der Periode (Achtung: Endometriose ausschließen!)

    • Schmerzen im Bereich der Hanröhre/beim Pipi machen (auch: häufige Harnwegsentzündungen)

    • Brennen oder Schmerzen im Bereich der Vulva

    • Schmerzen im Steißbeinbereich/Schmerzen beim Sitzen

2. Probleme beim Pipi machen und Inkontinenz

Es mag überraschen, aber Inkontinenz kommt nicht zwingend von einem zu schwachen Beckenboden! Es stimmt, dass die Beckenbodenmuskulatur die Harnröhre in ihrer Verschlussfunktion unterstützt. Aber gerade im Falle einer Belastungsinkontinenz (z.B. Urinabgang beim Husten, Niesen, Joggen, Hüpfen…) kann auch ein (in Teilen) verspannter Beckenboden beteiligt sein. Denn um schnellen Druck abzufangen, muss der Beckenboden flexibel abfedern können! Ist er zu angespannt, geht der Druck auf die Blase und schwupps, ist es passiert. Neben einer Inkontinenz können auch folgende Pipi-Probleme auf eine Beckenbodenverspannung hinweisen:

 

    • Es „läuft“ nicht sofort, nicht gleichmäßig oder unvollständig

    • Urinstrahl unterbrochen/ungleichmäßig

    • Pipi machen nur durch Drücken/Pressen möglich

    • Unvollständige Entleerung/häufiger Harndrang mit wenig Urinabgang

3. Probleme beim Stuhlgang

Ähnlich wie beim Pipi machen, kann es auch beim Stuhlgang Probleme durch Beckenbodenverspannungen geben:

 

    • Verstopfung

    • „Dünne Würste“ (also nicht Konsistenz wie Durchfall, sondern fest, aber vom Umfang dünn)

    • Pressen/Drücken nötig

    • Unvollständige Entleerung 

    • Hämorrhoiden

4. Verspannungen im restlichen Körper

Meine Kursteilnehmerinnen können es schon auswendig mit aufsagen, weil ich es so oft sage: Alles im Körper hängt zusammen! Beckenbodenverspannungen zeigen sich daher oft in ganz anderen Bereichen des Körpers – weil die Verspannung sich fortsetzt oder der Körper an anderer Stelle kompensiert. Besonders berühmt sind die Rückenschmerzen, die nach ein paar Wochen Beckenboden-Yoga oder RYC-Training wie von Zauberhand verschwinden. Aber auch andere Verspannungen können ein Hinweis auf einen verspannten Beckenboden sein:

 

    • Schmerzen im unteren Rücken

    • Verspannungen im Schulterbereich/oberer Rücken

    • Festgehaltener/eingezogener Bauch

    • Verspannungen im Kieferbereich

    • Zähneknirschen oder Pressen

    • Flacher Po, eingezogenes Steißbein

5. Eingeschränktes Sexualleben

Bei sexuellen Problemen ist es immer eine gute Idee, sich mit dem eigenen Beckenboden zu beschäftigen! Und vor allem in Richtung Verspannung zu denken. Entspannungsübungen können hier oft unglaublich gut helfen! Symptome vorher sind oft:

 

    • Penetration schmerzhaft bis unmöglich (teils schon bei Tampons)

    • Orgasmusschwierigeiten (Unmöglichkeit, zum Orgasmus zu kommen, Schmerzen danach oder schwache Orgasmen)

    • Brennen oder Schmerzen im Bereich der Vulva während oder nach dem Sex

6. Probleme mit Menstruationsprodukten

Hierzu gehören vor allem Schmerzen, die während des Benutzens entstehen, aber auch andere Symptome:

 

    • Tampons verursachen Unterleibsschmerzen

    • Tampons wandern nach unten und rutschen teils raus

So, das war’s erst mal. Ist eine ganz schön lange Liste geworden! Aber noch mal zu Erinnerung: das alles kann, aber muss kein Hinweis auf eine Beckenbodenverspannung sein. Hast du dich in einem oder mehreren der Symptome wiedererkannt? Schreib es gerne in die Kommentare!

Und wenn du nun recht sicher bist, dass du eine Verspannungsproblematik haben könntest, schau unbedingt in meiner Beckenbodenyoga Online-Membership vorbei! Da findest du jede Menge Übungsinhalte zum Lösen deiner Beckenbodenverspannungen:

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